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  • DAS RHEINPROJEKT

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    Lisa Leonhardsdóttir
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    Auf einer Wanderung am Mittelrhein 2013 begegnete mir in einer Gaststätte gegenüber der Burg Pfalzgrafenstein ein Buch über den Rhein.

    Als ich beim Durchblättern der Seiten die farblich oft unglaublich zarten und geheimnisvollen Landschaften des Mittelrheines sah, stellte sich mir plötzlich die Frage, ob ein Maler wohl solch eine Sehnsucht nach Licht, Atmosphäre, Raum und Ferne auch hervorrufen kann, wenn er sich in einem Bild nur auf die gegebenen Farben konzentriert und alles Gegenständliche wie Schlösser, Burgen, Wald und Wasser wegfallen lässt. Was würde man vermitteln können von dem Fluß, dem Ort, von der Atmosphäre, dem Licht, dem umgebenden Tal, von der Tages- und Jahreszeit?

    Im Frühjahr 2017 machte ich mich auf den Weg. Die Reise zog sich von der holländischen Nordsee hin bis nach Straßburg und dann zurück nach Bacharach. Sie verschaffte mir einen ersten Überblick, wobei ich bemerkte, dass die Charakteristika des Mittelrheins, den ich schon von anderen Jahreszeiten her kannte, nun aber zum ersten Mal im Frühling erlebte, besonders in den Monaten März und April deutlich hervortraten.
    Wie war das bei den anderen Abschnitten des Rheins? Welche Jahreszeit passte zu welchem Teil des Flusses und hob seine Eigenarten hervor? Könnte die Verschiedenartigkeit der Rheinlandschaften im Zusammenhang im Laufe eines Jahres sichtbar gemacht werden?

    Mit der Zeit wurde mir klar - der Bilderzyklus muesste im Herbst an der Nordsee beginnen und den Bereich von der holländischen Nordseeküste bis nach Nijmegen umfassen, der zweite Teil, der Niederrhein, im Winter den Bereich von der holländischen Grenze bis Köln, der dritte im Frühjahr den Bereich des Mittelrheins von Bonn bis etwa Baden Baden und der letzte Teil den Sommer mit Ober-, Hoch- und Alpenrhein über Frankreich und Österreich bis in die Schweiz hoch hinauf zur Rheinquelle am Tomasee.

    Gereist bin ich mit Zug und Bus. Nach dem Aufsuchen der Herberge an dem jeweiligen Ort begann ich mit dem Wandern und dem Kennenlernen der Landschaft. Ich wollte den Fluss gegen den Strom, nach Süden in das Licht wandernd und im letzten Teil bergaufsteigend erfahren.
    Die Bilder sind alle in 2017 und 2018 entstanden; die Jahreszahl 2019 nennt den Zeitpunkt der Veroeffentlichung.


    2019